Für Hochzinsanleihen ähnelt das Jahr 2025 bislang einer Achterbahnfahrt. Im Zuge der weltweiten Verunsicherung nach den drastischen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump Anfang April kam es zum Ausverkauf von Risikoanlagen. In der Folge erholten sich die Märkte jedoch rasch wieder. Aktuell bewegen sich die High-Yield-Spreads sogar in der Nähe historischer Tiefstände.
Offensichtlich sind die Anleger optimistisch, dass Trump nichts tun wird, was der Börse nachhaltig schadet – eine Haltung, für die die Medien den Begriff „TACO Trade“1 geprägt haben. Obwohl die US-Regierung bei ihren Zöllen gegen Handelspartner vorübergehend zurückgerudert ist, ist die amerikanische Wirtschaft unserer Ansicht nach noch nicht über den Berg.
In Anbetracht der Makrorisiken erscheinen die Spreads zu eng
Kreditmarktsegmente: kürzerer Balken = die Anlageklasse ist im Vergleich zu den letzten 20 Jahren teurer
Die Verhandlungen mit wichtigen Handelspartnern wie China und der EU dauern an. Einen Deal-Abschluss gab es bislang nur mit Großbritannien. Und wie das britische Beispiel zeigt, können auch nach einer Einigung noch Restzölle bleiben. Außerdem könnten Verhandlungen scheitern. Derartige Szenarien könnten das Wirtschaftswachstum bremsen. Der Markt aber verhält sich so, als gäbe es keine Zollrisiken mehr.
Darüber hinaus könnte es im Sommer in den USA zum Regierungsstillstand kommen, wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird und der Kongress keinen neuen Haushalt verabschiedet. Die Anleger scheinen eine expansive Fiskalpolitik als positiv für Risikoanlagen zu betrachten, da höhere Staatsausgaben Liquidität in das System pumpen. Sie könnte aber auch Ängste vor einem untragbaren Defizit schüren, wie der diesjährige Anstieg der Renditen langfristiger US-Staatsanleihen zeigt. Höhere Zinsen bedeuten automatisch auch höhere Kreditkosten und können das Wirtschaftswachstum verlangsamen.
Gemessen an der derzeitigen Unsicherheit und den unabsehbaren politischen und makroökonomischen Risiken unter der Trump-Administration halten wir die High-Yield-Spreads für relativ eng. Die aktuelle Passivität der Anleger eröffnet aktiven Managern wie uns Möglichkeiten, Fehlbewertungen an den Märkten zu identifizieren und zu nutzen. Am High-Yield-Markt gibt es einige Segmente, die wir aus Spread-Sicht für teuer und daher weniger attraktiv halten. Umgekehrt bieten Sektoren wie Energie, die von vielen Anlegern derzeit gemieden werden, Möglichkeiten für eine Positionierung gegen den Konsens. Der Anstieg des Ölpreises aufgrund des andauernden Konflikts zwischen Israel und dem Iran könnte dem Sektor Auftrieb geben.
Außerdem sehen wir Potenzial im US-Gesundheitssektor. Gegen Ende letzten Jahres führten regulatorische und politische Sorgen zu einem Ausverkauf der Anleihen in diesem Sektor. Nachlassende politische Spannungen könnten die Attraktivität von Anleihen aus dem Gesundheitssektor erhöhen. Gleichzeitig dürfte ein heftiger Wirtschaftsabschwung Anleihen mit CCC-Rating und zyklische Sektoren härter treffen.
Wir halten den europäischen Markt weiterhin für attraktiver als den US-Markt. Die Anleger sind trotz des andauernden Handelskrieges sehr optimistisch für US-Risikoanlagen. Unterdessen hellt sich das makroökonomische Umfeld in Europa auf, unterstützt durch fiskalische Impulse und sinkende Zinsen.
Hohe Renditen aus Hochzinsanleihen speisen sich normalerweise aus der laufenden Verzinsung
Globale High-Yield-Märkte: Renditeverteilung über 12 Monate bei einer Yield-to-Maturity von 7-8%
Die Spreads von Hochzinsanleihen liegen zwar derzeit am unteren Ende ihrer historischen Spanne. Die Gesamtverzinsung (All-in-Yield) ist jedoch weiterhin relativ hoch und diese Kuponeinnahmen bieten Aussicht auf anhaltend beständige Anlageerträge. Im Vergleich zu Aktien bieten Hochzinsanleihen Vorteile wie eine kurze Duration, eine vorrangige Stellung in der Kapitalstruktur und eine relativ geringe Volatilität. Trotzdem bleiben „Vorsicht“ und „Geduld“ vorerst unsere Leitprinzipien, da viele Anleger weiterhin sehr passiv sind und das Potenzial für negative Entwicklungen ignorieren.
In diesem Umfeld ist die Kreditauswahl von entscheidender Bedeutung. Wir verwalten ein High-Conviction-Portfolio mit in der Regel weniger als 200 Positionen und halten permanent Ausschau nach Anleihen mit einem optimalen Mix aus einer attraktiven Verzinsung und einem akzeptablen Risiko, die zudem unseren ESG-Kriterien als Artikel-8-Strategie entsprechen. Wir betrachten Credit Spreads als Kompensation für eine ungewisse Zukunft. Daher streben wir beim Eingehen von Risiken eine Sicherheitsmarge an – was die Notwendigkeit eines disziplinierten Investmentansatzes unterstreicht, wenn (wie es regelmäßig vorkommt) der Markt teurer wird. Wir verfolgen eine klare Strategie, um unser Portfolio neu auszurichten und von Chancen zu profitieren, die sich durch Volatilität eröffnen.

Strategiespezifische Risiken
- Risiken im Zusammenhang mit der Währungsabsicherung von Anteilsklassen - Der Prozess der Währungsabsicherung von Anteilsklassen kann dazu führen, dass der Wert der Anlagen aufgrund von Marktbewegungen, Neugewichtungserfordernissen und im Extremfall durch den Ausfall der Gegenpartei des Absicherungsvertrags sinkt.
- Zinsrisiko - Die Strategie kann in Vermögenswerte investieren, deren Wert empfindlich auf Änderungen der Zinssätze reagiert (z. B. Anleihen). Das bedeutet, dass der Wert dieser Anlagen aufgrund von Zinsbewegungen erheblich schwanken kann. Beispielsweise sinkt der Wert einer Anleihe tendenziell, wenn die Zinsen steigen.
- Preisrisiko - Preisschwankungen bei finanziellen Vermögenswerten bedeuten, dass der Wert von Vermögenswerten sowohl fallen als auch steigen kann, wobei sich dieses Risiko in der Regel unter volatileren Marktbedingungen verstärkt.
- Contingent Convertible Bonds (CoCos) - Die Strategie kann in Contingent Convertible Bonds (CoCos) investieren. Diese Instrumente können infolge bestimmter auslösender Ereignisse erhebliche Verluste erleiden. Konkret können diese auslösenden Ereignisse zu einem teilweisen oder vollständigen Wertverlust führen oder die Anlagen können in Aktien umgewandelt werden, was ebenfalls mit erheblichen Verlusten verbunden sein kann.
- Kreditrisiko - Der Emittent einer Anleihe oder einer ähnlichen Anlage in der Strategie leistet bei Fälligkeit möglicherweise keine Zins- oder Kapitalrückzahlungen an den Fonds.
- Derivaterisiko – Die Strategie kann Derivate einsetzen, um die Kosten und/oder das Gesamtrisiko des Fonds zu reduzieren (auch bekannt als Effizientes Portfoliomanagement oder „EPM“). Derivate sind mit einem gewissen Risiko verbunden; für die Zwecke des effizienten Portfoliomanagements sollten sie das Gesamtrisiko des Fonds jedoch nicht erhöhen.
- Liquiditätsrisiko (allgemein) - Unter schwierigen Marktbedingungen kann es vorkommen, dass sich nicht genug Investoren für den Kauf und Verkauf bestimmter Investments finden lassen. Dies kann Auswirkungen auf den Wert der Strategie haben.
- Risiko des Ausfalls einer Gegenpartei - Das Verlustrisiko aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei bei einem Derivatkontrakt oder einer Verwahrstelle, die die Vermögenswerte der Strategie verwahrt.
- Sub-Investment-Grade-Anleihen - Die Strategie darf einen erheblichen Teil ihres Vermögens in Wertpapiere investieren, die von einer Ratingagentur mit einem Rating unterhalb Investment Grade eingestuft wurden. Bei ihnen wird das Risiko eines Kapitalverlusts oder einer Nichterfüllung von Ertragszahlungsverpflichtungen als größer angesehen als bei Anleihen mit Investment-Grade-Rating.
- Deckung von Gebühren aus dem Kapital - Die Strategiegebühren werden vollständig oder teilweise dem Kapital entnommen. Im Falle eines unzureichenden Kapitalwachstums des Fonds kann dies zu einer Kapitalerosion führen.
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