Nach drei starken Jahren für die globalen Aktienmärkte, einschließlich der Region Asien-Pazifik (ohne Japan), haben wir es aktuell nicht mehr mit einem günstigen Bewertungsniveau zu tun. Mit Blick auf das kommende Jahr spricht daher vieles für bescheidenere absolute Renditen.
Wir sehen jedoch Spielraum für weitere Zinssenkungen, die für Rückenwind sorgen könnten. Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Leitzins in diesem Jahr bereits zwei Mal gesenkt; ein weiterer Lockerungsschritt im Dezember ist denkbar, wenn auch nicht vorprogrammiert. Die Amtszeit des amtierenden Fed-Vorsitzenden endet im Mai 2026 und der von Präsident Trump ernannte Nachfolger wird unter Druck aus dem Weißen Haus stehen, die Zinsen niedrig zu halten.
Das wird es den asiatischen Zentralbanken leichter machen, die Zinsen zu senken, zumal der Inflationsdruck in Asien geringer ist. Ein schwächerer US-Dollar dürfte für zusätzliche Unterstützung an den asiatischen Märkten sorgen. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Währung gegenüber einem Korb anderer Währungen misst, ist seit Jahresanfang 2025 um 9% gesunken.1 Bei der Konstruktion unseres Anlageportfolios sind die makroökonomischen Rahmenbedingungen ein wichtiger Faktor – an erster Stelle steht aber die Aktienselektion. Wir betrachten viele unterschiedliche Informationen, zum Beispiel zu politischen Systemen, Geopolitik, Anleihenrenditen und globalen Wirtschaftskräften, um zu entscheiden, in welchen Ländern und Branchen wir mehr oder weniger stark engagiert sein wollen – und aus welchen Bereichen wir uns lieber fernhalten.
Fünf spannende Märkte
Die besten Chancen in der Region Asien-Pazifik (ohne Japan) sehen wir in Taiwan, Australien und Singapur, gefolgt von Indien und Südkorea. Unserer Ansicht nach verbinden diese fünf Länder das Beste der entwickelten und aufstrebenden Märkte.
Im September haben wir unsere letzte Position in Hongkong verkauft und in Festland-China sind wir bereits seit 2022 nicht mehr investiert. Das unterscheidet uns von vielen anderen Investoren in der Region. Wir fühlen uns mit dieser Positionierung jedoch gut aufgestellt – nicht zuletzt, weil wir erwarten, dass sich die US-chinesischen Handelsbeziehungen und die geopolitischen Beziehungen zum Westen in den nächsten Jahren verschlechtern werden. Daran ändert auch die am 30. Oktober erzielte Teilvereinbarung zwischen den Präsidenten Xi und Trump nichts.
Präsident Trumps Asien-Reise im vergangenen Monat führte ihn nach Japan, Südkorea und Malaysia und brachte Fortschritte in Handelsfragen sowie unterschiedlich umfangreiche Senkungen von US-Zöllen im Austausch für eine Reduzierung von Einfuhrzöllen und nichttarifären Handelshemmnissen für US-Exporte in der Region.
Wachstum und Wertpotenzial
Als Stockpicker halten wir Ausschau nach Unternehmen, die Growth- und Value-Eigenschaften kombinieren – Unternehmen mit Aussicht auf steigende Gewinne und damit höhere Dividenden. Außerdem müssen diese Unternehmen vernünftig bewertet sein und sich durch starke Bilanzen und eine gute Governance auszeichnen.
Wir halten die asiatischen Märkte für gut aufgestellt, um von langfristigen globalen Trends zu profitieren. Wie in den USA ist die Technologiebranche einer der dynamischsten Sektoren in Asien und profitiert von der langfristigen strukturellen KI-Wachstumsstory.
Die Technologieunternehmen, in die wir investieren, stammen größtenteils aus Taiwan und Korea und sind wichtige Zulieferer der US-Technologieriesen – der sogenannten Magnificent Seven, zu denen unter anderem Nvidia, Apple und Microsoft gehören. Wir betrachten diese asiatischen Unternehmen als Wegbereiter der KI-Revolution. Taiwans jüngste Exporttrends verdeutlichen die stark steigende Nachfrage im Technologiesektor: Nach Angaben des taiwanesischen Finanzministeriums bescherte die Nachfrage nach KI-Chips den heimischen Unternehmen im August rekordhohe Exporte im Wert von 58,5 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 34% gegenüber dem Vorjahr.2
Chancen jenseits des Tech-Booms
Interessante Anlagemöglichkeiten gibt es aber auch außerhalb des Technologiesektors. Wir betrachten Goldminenaktien als attraktive Möglichkeit, in einem Umfeld günstiger makroökonomischer Trends an der Entwicklung des Goldpreises zu partizipieren. Die Geldmenge wächst, die Fed senkt die Zinsen und die Realzinsen tendieren abwärts – das alles sollte den Goldpreis stützen, auch wenn dieser in letzter Zeit erwartungsgemäß volatil war.
Neben Tech-Aktien halten wir in unserem Portfolio auch Basiskonsumgüterhersteller, Finanzwerte und ein Verteidigungsunternehmen. Damit positionieren wir uns gezielt in unserer Ansicht nach guten Unternehmen aus guten Sektoren, die zu einer besseren Diversifikation beitragen. Unser ausgewogenes Portfolio enthält sowohl Unternehmen, die von der Nachfrage in den USA und weltweit profitieren, als auch solche, die ihre Produkte und Dienstleistungen an inländische Verbraucher in Indien, Südostasien und Australien verkaufen. In diesen Märkten dürfte die Nachfrage selbst in einer Phase schwächeren globalen Wirtschaftswachstums stabil bleiben.
Einige Marktkommentatoren sehen die Bewertungen und die Marktdominanz der US-Technologiewerte kritisch und haben Bedenken hinsichtlich der Schwächesignale vom Private-Credit-Markt geäußert. Unserer Ansicht nach zeigt sich gerade in einem unsicheren Markt- und Wirtschaftsumfeld, wie wichtig es ist, einen soliden Investmentprozess mit einem langfristigen Anlagehorizont und einem gut diversifizierten Portfolio zu haben.
Wir sind vorsichtig optimistisch, dass Anleger an den Aktienmärkten der Region Asien-Pazifik (ohne Japan) auf mittlere bis lange Sicht weiterhin gute Anlagechancen finden werden. Von den Unternehmen, die wir halten, erwarten wir gute Gewinne und steigende Dividenden.
Fußnoten
1Bloomberg, Stand: 28.10.25
2Bloomberg, Stand: 09.09.25
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