Die Fakten sind alarmierend. Weltweit werden jedes Jahr etwa 150 Millionen Tonnen Einwegplastik produziert. Davon werden nur 9% recycelt. Pro Minute landet das Äquivalent einer Müllautoladung im Meer.

Das Verhalten des Menschen hat bedenkliche Auswirkungen auf die Natur. Mehr als 50% des weltweiten BIP hängen von der Natur ab, doch durch das Handeln des Menschen haben sich mehr als zwei Drittel der Ökosysteme bereits stark verändert. Bildlich gesprochen lebte die Weltbevölkerung im Jahr 2021 so, als hätte sie 1,6 Erden zur Verfügung. Die Menschen nutzen die Natur also 1,6 Mal schneller, als die Ökosysteme sich regenerieren können. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und die Weltwirtschaft.

Naturkapital ist der weltweite Bestand an natürlichen Ressourcen, der Luft, Wasser, Bodenschätze, Böden und alle lebenden Organismen umfasst, einschließlich der biologischen Vielfalt innerhalb und zwischen den Arten und Ökosystemen. Alle Komponenten sind miteinander verbunden, und die Auswirkungen auf eine Komponente wirken sich auf die anderen aus.

Beispielsweise schädigen Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxide (NOX) aus der fossilen Stromerzeugung und von Benzinfahrzeugen letztlich als saurer Regen die Böden und die aquatischen Systeme und ihre Artenvielfalt.
Eine vernetzte Welt
Der Klimawandel und die Erschöpfung des Naturkapitals, zu dem auch die biologische Vielfalt gehört, sind ebenfalls eng miteinander verknüpft. Für Anleger ist es wichtig, diese Dynamik zu verstehen, um eine schlüssige Integration in ihre Anlagestrategien zu gewährleisten.

Ein aktueller Workshop-Bericht des Weltklimarats und der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services hebt die Schlüsselelemente hervor, die Investoren und politische Entscheidungsträger bei der Einbeziehung der Biodiversität in Investitionsprozesse beachten sollten.
Key elements to integrate biodiversity into the investment process
Key elements to integrate biodiversity into the investment process
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität sind beide auf menschliches Handeln zurückzuführen. Und wenn sie nicht angegangen werden, besteht bei beiden die Gefahr plötzlicher, irreversibler Auswirkungen. Grund dafür sind positive und negative Rückkopplungsmechanismen, die eine bestimmte Wirkung kontinuierlich verstärken oder verringern. Das Tauen der Permafrostböden ist ein Beispiel für einen positiven Rückkopplungseffekt: Durch das Tauen wird Methan freigesetzt, was zu einer weiteren Erwärmung des Klimas führt, wodurch wiederum mehr Dauerfrostböden tauen – und der Kreislauf geht weiter.

Der Klimawandel stellt eine unmittelbare Bedrohung für die Natur und ihre Leistungen für den Menschen dar. Das Ausmaß seiner Auswirkungen hängt jedoch von den Entscheidungen ab, die wir heute treffen. Ein Beispiel sind Viehzüchter, die den Amazonas-Regenwald roden, um Weideflächen zu schaffen. Auf diese Weise tragen sie zur Verschärfung des Klimawandels und zur Zerstörung von Naturräumen mit hohem Biodiversitätswert bei und gefährden damit langfristig eine Wasserquelle, die für sie selbst genauso wichtig ist wie für ihre Viehherden. Einige Unternehmen haben Lösungen entwickelt, die diese Herausforderung adressieren. Ein solches Unternehmen ist Trimble, das Lösungen für die Automatisierung und Integration von Grundbucheintragungen sowie für die Erkennung von Abholzungen anbietet. Das Unternehmen stellt moderne Positionierungssysteme bereit, darunter GPS, Laser, optische Technologien und Inertialsysteme.
Ganzheitlicher Ansatz
Wirksame Maßnahmen zum Schutz von Klima und Natur haben auch positive gesellschaftliche Auswirkungen, und Bemühungen zum Schutz der Biodiversität wirken sich häufig auch positiv auf das Klima aus. Maßnahmen, die einen Faktor – das Klima, die Natur oder die Gesellschaft – isoliert adressieren, sind jedoch in der Regel keine optimale Lösung. Das gilt insbesondere für Maßnahmen, die sich nur auf den Klimaschutz konzentrieren. Ein Beispiel ist die Gewinnung von Biokraftstoffen aus Pflanzen wie Mais oder Palmen, die sauberer sind als Benzin, aber mit hohen Kosten für die Gesellschaft und die Natur verbunden sind.

Diese Erkenntnisse haben uns dazu veranlasst, im Rahmen unseres Ansatzes des verantwortungsvollen Investierens auch wesentliche Aspekte der Biodiversität in unsere Anlageentscheidungen einzubeziehen. Außerdem berücksichtigen wir Fragen der biologischen Vielfalt sowie soziale Faktoren dadurch jetzt auch standardmäßig bei der aktiven Interessenwahrnehmung zu Klimathemen.

Das ist keine leichte Aufgabe. Ermutigend ist jedoch, dass sich viele der Erkenntnisse aus dem Klimaschutz direkt auf das Naturkapital, einschließlich der Biodiversität, anwenden lassen. Bei ihrem Biodiversitätsansatz können sich Anleger unserer Ansicht nach gut an den Leitlinien für Klimaschutzmaßnahmen der Paris Aligned Investment Initiative orientieren. Diese haben eine duale Zielrichtung auf Maßnahmen zur Verringerung negativer Auswirkungen auf Biodiversität und Natur sowie auf Investitionen in Biodiversitätslösungen.
Tradition der Nachhaltigkeit und Lösungsorientierung
Ein relevantes Beispiel ist der Umgang mit Plastikmüll. Das Problem lässt sich durch das Recycling angehen. Viele Kunststoffe lassen sich jedoch nicht wiederverwerten. Eine verantwortungsbewusste Substitution, etwa durch Metalle – die reaktionsträger und endlos recycelbar sind – ist Teil der Lösung, zumal die Verpackungsindustrie von allen Wirtschaftszweigen am meisten Kunststoffe nutzt. Ardagh Metal Packaging ist eines der Unternehmen, die dazu beitragen können, den Plastikmüll-Kreislauf zu durchbrechen, und hat eine grüne Anleihe ausgegeben, die die Beschaffung und Herstellung von Verpackungen aus recyceltem Aluminium unterstützt.

Jupiter engagiert sich verstärkt im Bereich des Naturkapitals, z.B. durch die Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktionen unter der Leitung der FAIRR-Initiative und des Investors Policy Dialogue on Deforestation (IPDD). Außerdem hat sich Jupiter als Unterzeichner der Finance for Biodiversity Pledge dazu verpflichtet, mit seinen Finanzaktivitäten und Investitionen einen Beitrag zum Schutz und der Wiederherstellung der Biodiversität zu leisten. Jupiter muss bis 2025 Ziele auf Unternehmensebene festlegen und öffentlich über seine Fortschritte berichten.

Jupiter bietet mehrere Fonds an, deren offizielles Anlageziel neben der Generierung nachhaltiger Renditen für Kunden explizit auch Investitionen in Unternehmen und Emittenten umfasst, die sich direkt mit Umweltproblemen wie der Wiederherstellung von Naturkapital und Biodiversität befassen. Damit müssen unsere Investitionen ein nachhaltiges Ziel wie den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme fördern und dürfen dabei keine anderen ökologischen und sozialen Ziele erheblich beeinträchtigen. Wir verpflichten uns dazu, auf unserer mehr als 30-jährigen Tradition der Nachhaltigkeit aufzubauen und auch künftig in Unternehmen zu investieren, die Lösungen für die negativen Umweltauswirkungen des menschlichen Handelns bereitstellen.
The value of active minds: unabhängige Denkansätze
Ein wesentliches Merkmal des Investmentansatzes von Jupiter ist, dass wir unseren Fondsmanagern keine Hausmeinung aufdrücken, sondern ihnen die Freiheit geben, eigene Ansichten zu den Anlageklassen zu formulieren, auf die sie sich spezialisiert haben. Daher ist zu beachten, dass alle geäußerten Ansichten – einschließlich derjenigen, die sich auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Erwägungen beziehen – die des Autors/der Autoren sind und von den Ansichten anderer Jupiter-Anlageexperten abweichen können.

Wichtige Hinweise

Ausgenommen in Hongkong richtet sich dieses Dokument nur an professionelle Investoren* und nicht an sonstige Personen einschließlich Privatanlegern. Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Markt- und Wechselkursschwankungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen steigt oder fällt, und es ist möglich, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile nicht den vollen Anlagebetrag zurückerhalten. Die hier geäußerten Meinungen sind die der genannten Personen zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels. Sie stimmen nicht notwendigerweise mit den Meinungen von Jupiter insgesamt überein und können sich ändern. Das gilt insbesondere in Phasen, in denen sich das Marktumfeld sehr schnell verändert. Während alle Anstrengungen unternommen werden, um die Genauigkeit der dargestellten Informationen sicherzustellen, kann diesbezüglich keine Haftung übernommen werden. Die Beispiele für Positionen dienen nur zur Illustration und sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu verstehen. Herausgegeben im Vereinigten Königreich von Jupiter Asset Management Limited (JAM), eingetragener Gesellschaftssitz: The Zig Zag Building, 70 Victoria Street, London, SW1E 6SQ, Vereinigtes Königreich, zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority. Herausgegeben in der EU von Jupiter Asset Management International S.A. (JAMI), eingetragener Gesellschaftssitz: 5, Rue Heienhaff, Senningerberg L-1736, Luxemburg, die von der Commission de Surveillance du Secteur Financier zugelassen und beaufsichtigt wird. Für Anleger in Hongkong: Von Jupiter Asset Management (Hongkong) Limited (JAM HK) herausgegeben und nicht von der Securities and Futures Commission geprüft. Kein Teil dieses Dokuments darf ohne vorherige Genehmigung von JAM/JAMI/JAM HK reproduziert werden. 2 28919

*In Hongkong bezieht sich der Begriff „professionelle Anleger“ auf die Definition der Securities and Futures Ordinance (Kap. 571 der Gesetze von Hongkong) und in Singapur auf „institutionelle Anleger“ gemäß der Definition in Abschnitt 304 des Securities and Futures Act, Kapitel 289 von Singapur.