Wir sind seit langem der Auffassung, dass bei physischem Silber ein fundamentales Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Unseres Erachtens ist das Angebot wesentlich begrenzter als von manchen Branchenanalysten behauptet. Wir glauben, dass diese Situation früher oder später zu einem Angebotsengpass und einem deutlichen Anstieg der Spotpreise für Silber führen wird – „Contrarian“-Anleger prognostizieren dies seit vielen Jahren.

 

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zu den 1 Milliarde Unzen Silber, die im Dezember 2020 in den Tresoren der London Bullion Market Association lagerten, kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 850 Millionen Unzen (Moz) allein auf börsengehandelte Produkte (ETPs) wie SLV, PHAG und SIVR entfielen.
Somit blieben am Ende des vergangenen Jahres vom gesamten Silberbestand in den Londoner Tresoren nur 150 Moz übrig, und davon dürfte ein weiterer Teil im Besitz vermögender Privatpersonen und institutioneller Eigentümer sein.

 

 

Beträchtliches Potenzial für die Nachfrage

Während des beispiellosen Emporschnellens der Silbernachfrage ab dem 28. Januar, für die Aktivitäten auf der Anlegerplattform Reddit verantwortlich gemacht werden, will der iShares Silver Trust (SLV) seine Bestände innerhalb von drei Tagen um 110 Moz erhöht haben. Solche Größenordnungen erscheinen absolut untragbar. Die Fördermengen der Silberminen sind auf rund 800 Moz im Jahr begrenzt, und Probleme infolge der Corona-Pandemie sorgen für weitere Beschränkungen.

 

Hinzu kommen neben anderen Faktoren die starke Zunahme des Anlegerinteresses, die steigende Silbernachfrage der Industrie (Silber wird für umweltfreundliche Technologien benötigt) und der Bedarf für den 5G-Ausbau sowie für Teile der von US-Präsident Biden geplanten Konjunkturprogramme. Daraus ergibt sich aus unserer Sicht ein potenziell explosiver Mix, der einen kräftig steigenden Silberpreis erwarten lässt.

 

Genau darum geht es auch bei dem Narrativ, das unter dem Hashtag #silversqueeze verbreitet wird, und wir glauben, dass die Entwicklung an den Märkten erst jetzt richtig Fahrt aufnimmt.

Es überrascht vor diesem Hintergrund nicht, dass SLV als größter Silber-ETP in diesem Monat seinen Prospekt aktualisiert hat, um sich gegen übergroße künftige Geldzuflüsse zu wappnen. Der Prospekt räumt nun die Möglichkeit ein, dass es infolge der Nachfrageentwicklung schwierig werden könnte, Silber in ausreichender Menge zu beschaffen, um neue Anteile auszugeben. Eventuell werde der Trust die Ausgabe neuer Anteile aussetzen oder beschränken, sollte die Nachfrage nach Silber das verfügbare Angebot übersteigen.

Unkontrollierter Markt?

Die potenzielle Unmöglichkeit, eine sprunghaft steigende Investmentnachfrage nach Silber mit physischen Beständen des Edelmetalls in London zu decken, ist ein Thema, mit dem wir uns seit langem beschäftigen. Seit dem ersten Quartal 2020 ist ein Anstieg der Nachfrage nach Silber für Anlagezwecke zu beobachten. In den vergangenen neun Monaten haben ETPs ihre weltweiten Bestände um 500 Moz erhöht. Zur Einordnung: Die Nettozuflüsse in ETPs seit März 2020 entsprachen mehr als zwei Drittel der jährlichen Fördermenge der Silberminen.

 

Wir sehen eine immer größere Wahrscheinlichkeit, dass der Silbermarkt außer Kontrolle gerät. Gründe dafür sind die relative Knappheit des Edelmetalls und die wachsende Nachfrage nach Silber sowohl für Anlagezwecke als auch als Schlüsselkomponente von High-Tech- und Industrieprodukten. Nicht vergessen werden sollte auch, dass Silber immer noch 80% unter seinem inflationsbereinigten Allzeithoch von 120 USD pro Unze im Jahr 1980 notiert.

 

Unseres Erachtens war diese ganze Entwicklung ziemlich absehbar und ist als Zeichen dafür zu werten, dass das weiße „Volksmetall“ endlich begonnen hat seine Fesseln abzuwerfen und sein wahres Potenzial zu offenbaren.

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