Wenn von Investitionen in Asien-Pazifik (ohne Japan) die Rede ist, denken viele Investoren – fälschlicherweise – an eine Schwellenländerstrategie. Unserer Ansicht nach können Anleger mit einer reinen Schwellenländerstrategie jedoch einige der besten Anlagechancen verpassen, die die Region zu bieten hat.

Top-down-Aktienselektion

Als „Top-down-Stockpicker“ ziehen wir das makroökonomische Umfeld in Betracht, versuchen aber nicht, Wirtschaftsprognosen abzugeben. Wir berücksichtigen die Geopolitik, politische Systeme und Rechtssysteme, demografische Entwicklungen und das Geschäftsumfeld sowie weitere mögliche Risiken für die Länder, wie zum Beispiel Umweltrisiken. Auf diese Weise können wir uns eine Meinung darüber bilden, in welchen Ländern wir investieren könnten und welche wir als zu riskant ansehen und daher meiden.

In den von uns bevorzugten Ländern identifizieren wir dann die Unternehmen mit dem unserer Ansicht nach größten Potenzial für hochwertige regelmäßige Erträge – Unternehmen mit hoher Liquidität, starken Bilanzen, guter Unternehmensführung, soliden Eintrittsbarrieren und der Fähigkeit, Dividenden zu zahlen und zu steigern.

Dadurch ist die Jupiter Asian Equity Income Strategie in erheblichem Maße in entwickelten Märkten investiert (vor allem in Australien, Singapur und Taiwan), da sich diese Länder durch ein positives makroökonomisches Umfeld auszeichnen und wir in diesen Märkten viele attraktive Anlagechancen mit Potenzial für hohe regelmäßige Erträge und Wachstum finden.

Australiens starke Fundamentaldaten

Wir halten Australien für den attraktivsten entwickelten Markt in der Region und möglicherweise sogar weltweit. Daher ist dieser Markt in unserer Strategie auch am höchsten gewichtet 1. Der fundamentale Ausblick für Australien ist unserer Ansicht nach weiterhin sehr positiv – das wird jedoch häufig übersehen, sodass dieser Markt in vielen Portfolios unterrepräsentiert ist. Viele globale und asiatische Investoren tun Australien als rohstoffabhängige Wirtschaft ab – eine Einschätzung, die unserer Ansicht nach zu kurz greift.

Australien profitiert von einer sehr vorteilhaften demografischen Entwicklung: Das Bevölkerungswachstum ist eines der stärksten der Welt, was auf eine Kombination aus Migration und natürlichem Wachstum zurückzuführen ist. Neu zugezogene Migranten in Australien sind in der Regel wohlhabend und/oder haben eine berufliche Ausbildung, sodass sie direkt einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft leisten können. Das Medianalter der australischen Bevölkerung liegt bei 37,9 Jahren und damit um ganze drei Jahre unter dem OECD-Durchschnitt. Bis 2050 soll sich dieser Abstand aktuellen Schätzungen zufolge sogar auf fünf Jahre ausweiten.

Australien ist ein Land der Oligopole – viele Branchen werden von wenigen sehr starken und sehr gut geführten Unternehmen dominiert. Diese teilen einen Großteil des Marktes unter sich auf und können Versuche anderer Unternehmen, in diese Oligopole einzudringen, abwehren. Australien hat nur sehr wenige staatseigene Unternehmen (SOEs) und keine großen börsennotierten SOEs. Australische Unternehmen zeichnen sich in der Regel durch eine gute Governance und einen hohen Streubesitzanteil aus, wodurch ihre Aktien auch sehr liquide sind.

In Verbindung mit dem starken Bevölkerungswachstum stützt das australische Alterssicherungssystem mit seinen Pflichtbeiträgen zum Superannuation-System der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge die Assetpreise und sorgt für einen rasch wachsenden Pool an Altersvorsorgegeldern, der bereits der viertgrößte der Welt ist. Darüber hinaus haben die Anleger in Australien seit jeher eine ausgeprägte Vorliebe für Aktien: Mehr als die Hälfte der australischen Pensionsfondsgelder sind in Aktien investiert.2

Da Australien eine voll funktionsfähige Demokratie mit Pressefreiheit und einer unabhängigen Justiz ist, könnten die Unternehmen gerichtlich gegen die Regierung vorgehen, falls diese versuchen sollte, Vorschriften willkürlich zu ändern. Unserer Ansicht nach ist Australien zudem geringeren Umweltrisiken ausgesetzt als einige andere Länder in der Region.

Attraktive – und steigende – Dividenden

Australien gehört zu den Aktienmärkten mit den höchsten Dividendenrenditen weltweit. Zum 30. Juni 2023 lag die Dividendenrendite des S&P/ASX 300 bei 4,5% – und war damit höher als in allen anderen großen entwickelten Märkten.3
Nachlaufende 12-Monats-Dividendenrendite in den entwickelten Märkten
Australia category chart

Quelle: Betashares, Bloomberg, Stand: 30. Juni 2023. Märkte in dieser Reihenfolge dargestellt durch: S&P/ASX 200, FTSE 100, Euro Stoxx 600, A&P/TSX, Topix, S&P 500

Die Dividendenrendite der australischen Positionen unserer Strategie beträgt 4,7%, verglichen mit 4,0% für den „risikolosen Zins“ bzw. die zehnjährige Staatsanleihenrendite 4. Darüber hinaus sind wir zuversichtlich, dass viele australische Unternehmen nicht nur attraktive Dividenden zahlen, sondern auch in der Lage und gewillt sind, ihre Dividenden in den kommenden Jahren zu steigern.

Hohe inländische und globale Nachfrage

Wir sind in mehreren australischen Unternehmen investiert, die sehr stark von der Inlandsnachfrage profitieren. Außerdem halten wir mehrere australische Exporteure von Weltrang.

Im Rohstoffsektor halten wir die Bergbauunternehmen BHP und Newmont (nach dessen Übernahme von Newcrest) sowie den Energiekonzern Woodside Energy. Alle diese Unternehmen verfügen über starke Bilanzen und bieten attraktive Dividendenrenditen. Darüber hinaus gibt es mehrere führende, weltweit tätige Finanzdienstleister mit Sitz in Australien wie die Macquarie Group.

Was binnenwirtschaftlich orientierte Unternehmen betrifft, sind wir in Wesfarmers, Suncorp, Dexus und Transurban Group investiert. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Einzelhandel, Versicherungen, Immobilienverwaltung und Mautstraßen tätig. Angesichts des starken Bevölkerungswachstums in Australien mit einem beträchtlichen Anteil an Millionären sollte auch der Kundenstamm, dem die Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten können, weiter wachsen.

 

Die Beispiele für Positionen dienen nur zur Illustration und sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu verstehen.

1 Quelle: Jupiter, Gewicht in der Jupiter Asian Equity Income Strategie, Stand: 29.02.24
2 Quelle: UBS
3 Back to fundamentals: Squeezing more out of the Australian equity market | Betashares
4 Quelle: Jupiter & Bloomberg, to 31.01.24

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