Dies sind spannende Zeiten für europäische Aktien. Seit der globalen Finanzkrise 2008 hat die Dominanz des US-Aktienmarktes immer weiter zugenommen. Mittlerweile machen US-Aktien 71% des MSCI World Index aus.1 Damit bleibt nicht mehr viel für den Rest der Welt.
Aus diesem und mehreren weiteren Gründen sehen wir uns am Beginn einer Phase, in der die enormen globalen Kapitalflüsse in die USA allmählich versiegen könnten. Das dürfte anderen Märkten zugutekommen, nicht zuletzt Europa und Asien.
Die US-Regierung hat ihre Unzufriedenheit mit dem hohen Handelsdefizit und dem Kapitalbilanzüberschuss der USA klar zum Ausdruck gebracht. Mit ihren Zollerhöhungen und anderen wirtschaftspolitischen Maßnahmen will die Trump-Administration die Konzentration von globalem Kapital in den USA reduzieren und zugleich die inländischen Produktionskapazitäten in Schlüsselindustrien ausbauen.
So unberechenbar die Politik dieser US-Regierung auch ist, sehen wir Potenzial für eine wirtschaftliche Neuordnung, die europäischen Aktien zugutekommen könnte. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass derartige Umlenkungen von Kapitalströmen nicht ein oder zwei Jahre andauern, sondern viel länger.
Hohe Abschläge
Wir bleiben optimistisch für die US-Wirtschaft, deren Dominanz dank ihrer besonderen Stärken wie technologischer Innovation, Energieunabhängigkeit und geringer Regulierung andauern dürfte. Gleichzeitig halten wir strukturelle Veränderungen für überfällig und meinen, dass europäische Aktien als Anlageklasse zu lange übersehen worden sind. An den europäischen Aktienmärkten finden sich Weltklasseunternehmen aus vielen Branchen, die derzeit zu beispiellosen Bewertungsabschlägen gehandelt werden.
Zwei interessante Fakten über europäische Aktien und Diversifikation: Europas börsennotierte Unternehmen erwirtschaften weniger als die Hälfte ihrer Umsätze in ihrer Heimatregion. Das zeigt, wie international diese Unternehmen sind. Außerdem ist die Marktkonzentration in Europa weniger ausgeprägt als in den USA: Auf die zehn größten Komponenten des MSCI Europe entfallen 21% der Marktkapitalisierung des Index – im S&P 500 sind es 37%.2
Beste Renditen
Unsere europäische Aktienstrategie verfolgt einen sehr aktiven Ansatz und investiert auf der Grundlage von Bottom-up-Analysen nur in Aktien, von denen wir wirklich überzeugt sind. In der Regel enthält unser Portfolio 30 bis 40 Aktien. Wir halten Ausschau nach den Unternehmen, die ihr Kapital am intelligentesten einsetzen und die höchsten Kapitalrenditen erzielen. Außerdem suchen wir nach idiosynkratischen Anlagechancen, also Unternehmen, deren Renditen weniger von den makroökonomischen Rahmenbedingungen abhängen.
Wir führen sehr intensive Due-Diligence-Prüfungen aller Anlagekandidaten durch, die weit über Gespräche mit der Unternehmensführung hinausreichen und uns tiefere Einblicke in Unternehmen geben. Wir konsultieren Branchenexperten, lesen viel und legen einen besonderen Fokus auf die Identifizierung und das Management potenzieller Risiken auf Unternehmens- und Portfolioebene.
Wir sind ein erfahrenes Investmentteam mit einer nachweislichen Erfolgsbilanz über mehrere Konjunkturzyklen. Wir wissen genau, wonach wir suchen – und versuchen nicht, in allem Experten zu sein.
Europa als Region und Kontinent besteht aus rund 30 verschiedenen Ländern mit zum Teil sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Aussichten und Entwicklungsmustern. So war die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland und Großbritannien zuletzt schleppend, während einige nordische Länder beständig gewachsen sind. Den Ausblick für südeuropäische Länder wie Spanien, Portugal und in geringerem Maße Italien schätzen wir ebenfalls positiv ein.
Weltweit wettbewerbsfähig
Diese Länder profitieren von reichlich günstiger Energie. Spanien verfügt über eine bedeutende Solarkapazität und Onshore-Windkraft, während die nordischen Länder Wasser- und Windenergie haben. Sie alle produzieren Energie zu weltweit konkurrenzfähigen Preisen.
Außerdem steht das südliche Europa kurz vor dem Ende einer bald zwei Jahrzehnte andauernden Entschuldungsphase. Die Verschuldung der Verbraucher ist gering, der Bankensektor ist gesund und unterstützt das Wachstum. Sogar die Migrationsmuster sind positiv.
Wir halten mehrere Sektoren in der Region für attraktiv, darunter Halbleiterhersteller und -ausrüster. Wie die US-Tech-Unternehmen profitieren sie vom Wachstum von KI, Client Computing, Elektrofahrzeugen und anderen dynamischen Sektoren. Außerdem sind sie sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich zu den „Magnificent Seven“ – den US-Tech-Giganten Apple, Microsoft, Nvidia & Co. – günstig bewertet.
Banken und Aktienrückkäufe
Auch ausgewählte europäische Banktitel sehen wir positiv. Sie sind im historischen Vergleich attraktiv bewertet und generieren solide Renditen für ihre Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen. Finanzwerte und Technologiewerte stehen an gegensätzlichen Enden des Growth/Value-Spektrums. Wir betrachten uns in Bezug auf den Growth- und Value-Stil als agnostisch und verfügen über die nötige Flexibilität, um unser Portfolio an veränderte Bedingungen anzupassen.
Bei einigen Unternehmen sehen wir potenzielle individuelle Werttreiber. In der Bau- und Baustoffbranche zum Beispiel gibt es einige unserer Ansicht nach gut aufgestellte Unternehmen, die nach einer längere Zeit geringen Aktivität jetzt in eine Wachstumsphase eintreten. Außerdem haben wir eine europäische Fluggesellschaft im Portfolio, die weltweit führend in Bezug auf die Kapitalrendite und den Free Cashflow ist. Schließlich schätzen wir ausgewählte Unternehmen im Einzelhandel und Konsumsektor, die in ihren Bereichen weltweit führend sind.
Wir halten eine Allokation in europäische Aktien für eine wichtige Komponente eines gut diversifizierten Anlageportfolios. Europäische Aktien können zu einer besseren Diversifikation beitragen und ein Engagement in attraktiv bewerteten, weltweit wettbewerbsfähigen Unternehmen bieten. Nach mehreren Jahren der US-Dominanz der globalen Aktienmärkte meinen wir, dass strukturelle Veränderungen in Handel, Kapitalflüssen und Regierungspolitik eine lange überfällige Umschichtung in europäische Aktien befördern.
Quelle
1MSCI World Index (USD) factsheet, 30 April 2025. US 71%, Japan 5.7%, UK 3.8%, France 2.9%.
2Jupiter, Feb. 2025

Strategierisiken
- Währungsrisiko - Die Strategie kann Anlagen in verschiedenen Währungen halten und Wechselkursänderungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen fällt oder steigt.
- Risiken im Zusammenhang mit der Währungsabsicherung von Anteilsklassen - Der Prozess der Währungsabsicherung von Anteilsklassen kann dazu führen, dass der Wert der Anlagen aufgrund von Marktbewegungen, Neugewichtungserfordernissen und im Extremfall durch den Ausfall der Gegenpartei des Absicherungsvertrags sinkt.
- Preisrisiko - Preisschwankungen bei finanziellen Vermögenswerten bedeuten, dass der Wert von Vermögenswerten sowohl fallen als auch steigen kann, wobei sich dieses Risiko in der Regel unter volatileren Marktbedingungen verstärkt.
- Marktkonzentrationsrisiko (geografische Region/Land) - Investitionen in ein bestimmtes Land oder eine bestimmte geografische Region können dazu führen, dass der Wert dieser Anlage im Vergleich zu Anlagen mit einer eher globalen Ausrichtung stärker steigt oder fällt.
- Derivaterisiko - Die Strategie kann Derivate einsetzen, um die Kosten und/oder das Gesamtrisiko der Strategie zu reduzieren (auch bekannt als Effizientes Portfoliomanagement oder „EPM“). Derivate sind mit einem gewissen Risiko verbunden; für die Zwecke des effizienten Portfoliomanagements sollten sie das Gesamtrisiko der Strategie jedoch nicht erhöhen.
- Liquiditätsrisiko (allgemein) - Unter schwierigen Marktbedingungen kann es vorkommen, dass sich nicht genug Investoren für den Kauf und Verkauf bestimmter Investments finden lassen. Dies kann Auswirkungen auf den Wert der Strategie haben.
- Risiko des Ausfalls einer Gegenpartei - Das Verlustrisiko aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei bei einem Derivatkontrakt oder einer Verwahrstelle, die die Vermögenswerte der Strategie verwahrt.
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