Ned Naylor-Leyland, Head of Strategy, Gold & Silver, wirft einen genaueren Blick auf die höhere Inflation, die Verbindungen zwischen Währungsmetallen und digitalen Währungen und die Rolle, die beide in der Weiterentwicklung des Finanzsystems spielen können.

In Europa, den USA und China zieht die Inflation an. In allen drei Regionen steigen sowohl die Einzelhandels- als auch die Erzeugerpreise. Viele Investoren und Verbraucher sorgen sich zu Recht über die Auswirkungen höherer Preise auf Anlageerträge und Kaufkraft.

Der Markt scheint davon auszugehen, dass es sich um eine temporäre Teuerung handelt und nicht um einen strukturellen Anstieg der Inflation. Ich bin da anderer Meinung. Ich betrachte die aktuell zu beobachtende Inflation als Folge der Geldpolitik und glaube nicht, dass die Zentralbanken ihre aufgeblähten Bilanzen so bald wieder schrumpfen lassen können.

In der Vergangenheit hat es Phasen gegeben, in denen sich die Zentralbanken ähnlich verhalten haben – und diese haben nicht gerade gut geendet. Anders als in der Vergangenheit haben wir es diesmal sogar mit einer weltweiten Bilanzausweitung zu tun. Dabei scheinen die Märkte die Inflation selbst nach den jüngsten Kommentaren der US-Notenbank (Fed) noch zu wenig eingepreist zu haben.

Geld drucken und ausgeben

Ich halte Gold und Silber im aktuellen gesamtwirtschaftlichen Umfeld für ein sehr attraktives Investment. Viele der Faktoren, die zur Goldrally des vergangenen Jahres beigetragen haben – die lockere Geld- und Fiskalpolitik – haben weiterhin Bestand. Gold und Silber werden manchmal als Inflationsschutz bezeichnet. Genauer genommen sind sie aber eine Absicherung gegen einen Verlust an Kaufkraft. Dieser spiegelt sich in den Realzinsen wider – oder zum Beispiel in der inflationsbereinigten Rendite einer Anleihe. Viele US-amerikanische Staatsanleihen werfen aktuell negative reale Renditen ab.

Wir gehen davon aus, dass die nominalen Renditen kaum mit der Inflation Schritt halten werden, dass die Fed die Zinsen nicht wesentlich anheben können wird und dass die realen Renditen mit dem US-Dollar weiter fallen werden. Eine kleine Allokation in eine aktiv gemanagte Gold- und Silberstrategie kann eine Absicherung gegen negative reale Renditen bieten und zur Portfoliodiversifikation beitragen.

Es gibt eine weitere Anlageklasse, die derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich zieht: Kryptowährungen. Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit Daniel Masters, dem Vorstandsvorsitzenden der Digital-Asset-Plattform CoinShares, über die Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen Währungsmetallen und Kryptowährungen.1

Populistische Assets

Monetary metals and crypto currencies are populist assets, in my view, meaning they aren’t so reliant on trusted third parties such as banks, and they appeal to retail as well as institutional investors. Bubble valuations, the Gamestop narrative, digital finance and decentralisation — all these themes are connected to populism and intersect with crypto currencies and gold and silver.

 

There was the silver squeeze, a surge in retail demand earlier this year, and I don’t think we’ve seen the last of it. Silver has through history been a populist form of currency. The common people have used it as legal tender through the ages. This continues and I’ve noticed this year more cash buying of physical silver, whereas in previous peak demand periods the white metal was mostly bought on margin.

Sonderstellung des Dollar

Gold, Silber und digitale Währungen spielen eine Rolle in der Weiterentwicklung des globalen Währungssystems. Wie lange wird der Dollar seine Sonderstellung als globale Reservewährung noch halten können? Wird die sich die Art und Weise, wie wir unser Geld ausgeben und investieren, durch neue Technologien weiter verändern?

Wir könnten an der Schwelle zu Veränderungen des globalen Währungssystems stehen, die auch eine Folge des enormen Wachstums der digitalen Währungen sind. Gold spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch die Basel-III-Reformen, die im Januar 2022 in Kraft treten sollen, würde physisches Gold vom Tier-3-Status auf den Status eines Tier-1-Assets aufgewertet und erhielte damit als Bankreserve den gleichen Stellenwert wie Bargeld oder US-Staatsanleihen.2 Eine weitere Basel-III-Änderung würde die Banken (einschließlich der Londoner Bullion-Banken) dazu verpflichten, höhere langfristige Barmittelsicherheiten für ihre Goldgeschäfte zu halten. Dies wären wichtige strukturelle Änderungen für den Goldmarkt, die die Nachfrage nach dem schon so relativ knappen Edelmetall ankurbeln könnten.
Echter Wert
Gold könnte der ‚Stablecoin‘ des neuen, vollständig digitalen Währungssystems werden. Die Einführung eines wirklich soliden (und rückverfolgbaren) Geldes im dezentralen Finanzsystem wird den Prozess der Verbreitung und Nutzung von Krypto-Assets und -Lösungen maßgeblich beschleunigen. Ich denke, der Staat würde dies akzeptieren und fördern. Schließlich halten die Regierungen über ihre Zentralbanken wichtige Goldreserven. Außerdem gibt es weltweit einen erhöhten Bedarf an unpolitischem Geld, das die risikofreie Funktion erfüllt, die der Dollar derzeit innehat.

Dieses Arrangement würde die traditionelle Rolle von Gold und Silber als risikofreiem echtem Geld unterstreichen — als unpolitische, von keiner Regierung oder Zentralbank ausgegebene Währung. Es würde auch hervorheben, was Gold und Silber schon immer waren: echte Wertspeicher.

The Value of Active Minds: unabhängige Denkansätze

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