Die Richtungslosigkeit der Märkte in diesem Jahr hat das Portfoliomanagement sehr komplex gemacht, da wöchentlich oder sogar täglich neue Anlagethemen aufkamen. Da überrascht es nicht, dass sich viele Anleger defensiv positioniert haben.

Der starke Arbeitsmarkt und die unerwartet hartnäckige Inflation deuten darauf hin, dass die Zinsen noch länger hoch bleiben könnten, und die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum sind bestenfalls unsicher. Allerdings scheint klar, dass wir uns dem Ende dieses außergewöhnlichen Zinserhöhungszyklus nähern, und selbst ein schwaches Wachstum könnte die Aktienmärkte im Jahr 2024 stützen.

Die aktuellen makroökonomischen Rahmenbedingungen unterscheiden sich deutlich vom günstigen Umfeld im Nachgang der globalen Finanzkrise, das sowohl Aktien als auch Anleihen eine kräftige Rally ermöglichte. Im kommenden Jahr könnten die Volatilität und Renditestreuung zunehmen. Das ist vorteilhaft für aktive Fondsmanager, die Marktineffizienzen nutzen können, um Alpha zu generieren.

Bei der Auswahl der Anlagewerte werden Fundamentalanalysen weiter eine wichtige Rolle spielen. Für die Feinsteuerung von High-Conviction-Portfolios mit Blick auf höhere Erträge werden Anleger jedoch auch das Gesamtbild stärker berücksichtigen müssen.

Unabhängig vom makroökonomischen Umfeld sehen wir Chancen bei taktischen Themen und meinen, dass Anleger, die lieber weiter an der Seitenlinie warten, interessante Anlagegelegenheiten verpassen könnten.

Rein bewertungstechnisch haben wir es weltweit mit zunehmenden Divergenzen zu tun. Davon könnten insbesondere Value- und systematische Anlagestrategien profitieren. US-Aktien sind teuer und der US-Aktienmarkt wird von den sogenannten ‚Magnificent Seven‘ dominiert – den Big-Tech-Werten wie Apple, Alphabet und Microsoft. Werden US-Small- und Mid-Caps die nächsten Outperformer sein?

Europäische Aktien sind im historischen Vergleich günstig und Europa ist Heimat globaler Unternehmen, die von wichtigen strukturellen Wachstumstrends profitieren können. Dazu gehören der zunehmende Bedarf an Rechenleistung und Halbleitern genauso wie die Energiewende, die Biotechnologie und der Trend zum Luxuskonsum durch zunehmend kaufkräftige Konsumenten.

Chinas Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie ist bislang enttäuschend ausgefallen, könnte aber selektive Anlagechancen eröffnen. Japan und Indien haben 2023 überdurchschnittlich performt und könnten ihre positive Entwicklung fortsetzen. Britische Aktien sind im historischen Vergleich bemerkenswert günstig, dabei gibt es auch hier weltweit führende Unternehmen, die viel stärker im Ausland tätig sind als in ihrem Heimatmarkt.

Im Jahr 2024 werden unter anderem in den USA, Großbritannien, Mexiko und Taiwan neue Regierungen gewählt. Das könnte politische Veränderungen und Phasen einer erhöhten Marktvolatilität mit sich bringen. Die geopolitischen Spannungen stellen ein anhaltendes Risiko dar und bedeuten, dass das „Onshoring“ ein Thema bleiben wird, da immer mehr Unternehmen ihre Lieferketten in „verbündete“ Länder verlagern. Davon profitieren Schwellenmärkte wie Mexiko, die ASEAN-Region und Indien.

Wir sehen viele Gründe für Optimismus in Bezug auf das Aktienjahr 2024 und glauben, dass wir es künftig mit einem Umfeld zu tun haben werden, in dem ein aktives, auf fundierten Überzeugungen basierendes Fondsmanagement seine Relevanz und Bedeutung in der Investmentindustrie erneut unter Beweis stellen wird.

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Ein wesentliches Merkmal des Investmentansatzes von Jupiter ist, dass wir unseren Fondsmanagern keine Hausmeinung aufdrücken, sondern ihnen die Freiheit geben, eigene Ansichten zu den Anlageklassen zu formulieren, auf die sie sich spezialisiert haben. Daher ist zu beachten, dass alle geäußerten Ansichten – einschließlich derjenigen, die sich auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Erwägungen beziehen – die des Autors/der Autoren sind und von den Ansichten anderer Jupiter-Anlageexperten abweichen können.

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