Ruhe bewahren in volatilen Märkten

Die auf asiatische Dividendenstrategien spezialisierten Fondsmanager Jason Pidcock und Sam Konrad erläutern, was jetzt für eine höhere Allokation in asiatische Aktien sprechen könnte, wie sich höhere Zölle auswirken könnten und was sie bei ihren jüngsten Unternehmensbesuchen erfahren haben.
10 Juni 2025 3 Minuten

Globale Anleger fragen sich, ob es mit der Sonderstellung der US-Wirtschaft, die in den letzten zwei Jahrzehnten viel globales Kapital in die USA gelockt hat, vorbei sein könnte.

Vor dem Hintergrund der Neudefinition der US-Handelspolitik und der Bemühungen der Trump-Regierung, das Haushaltsdefizit unter Kontrolle zu bringen, könnten etwaige Verlagerungen von Kapitalflüssen ein kurzfristiger Trend sein oder auch nicht. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass einige Anleger Kapital aus den USA in andere Regionen umschichten wollen. Das könnte insbesondere Asien und Europa zugutekommen, da beide Märkte ausreichend liquide sind, um hohe Kapitalzuflüsse ohne destabilisierende Nebenwirkungen zu bewältigen.

Angesichts der wachsenden Besorgnis über Staatsverschuldung, Haushaltsdefizit und Politik der USA könnten insbesondere Anleger mit den Heimatmärkten Asien oder Europa eine teilweise Rückführung ihres Kapitals in Betracht ziehen. Dieser Trend könnte auch eine Erklärung für die jüngste Aufwertung asiatischer Währungen gegenüber dem US-Dollar sein. Insbesondere der taiwanesische Dollar war zuletzt sehr stark, aber auch die Währungen von Singapur, Australien, Indonesien und Indien haben gegenüber dem Dollar aufgewertet. In Phasen der Dollar-Schwäche entwickeln sich asiatische Aktien in der Regel recht gut.

Wird Asien profitieren?

Im April und Mai führte die Handels- und Zollpolitik der Trump-Administration zu heftigen Marktturbulenzen, wobei vor allem die USA und China im Fokus standen. Unser Optimismus hinsichtlich der Chancen für Anleger in Asien ist ungebrochen, und wir haben unsere Positionierung kaum verändert. Wir hatten damit gerechnet, dass die Geopolitik in diesem Jahr Auswirkungen auf die Märkte haben würde. Wir erleben eine Neuordnung der globalen Handels- und Kapitalströme, von der wir glauben, dass sie den asiatischen Märkten außerhalb Chinas zugutekommen könnte.

Kurzfristig hoffen wir auf mehr Klarheit in Bezug auf Handelsabkommen und erwarten, dass Japan und Südkorea zu den ersten asiatischen Ländern gehören werden, die Deals mit den USA aushandeln. Taiwan, Indien und Vietnam dürften nicht viel später folgen. Diese Länder haben ihre Verhandlungsbereitschaft bereits signalisiert. Die US-Exporte von Australien und Singapur sind mit Zöllen von 10% belegt und wir erwarten hier keine wesentlichen Änderungen. Bemerkenswert ist, dass das Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien einen Satz von 10% festlegt.

Märkte, die wir mögen

Als Experten für asiatische Dividendenstrategien investieren wir bevorzugt in „Quality Income“-Unternehmen, also dividendenstarke Qualitätsunternehmen, und sehen hier derzeit insbesondere im Technologiesektor herausragende Anlagemöglichkeiten. Das macht Taiwan für uns sehr interessant. Die anderen Märkte mit dem unserer Ansicht nach größten Potenzial sind Australien, Indien und Singapur. Wir investieren nicht in Aktien aus Festlandchina und glauben, dass China unter allen asiatischen Ländern – und möglicherweise sogar weltweit – die höchsten US-Zölle zu spüren bekommen wird.

Die USA und China befinden sich in einem Prozess der politischen und wirtschaftlichen „Entkopplung“. Dabei handelt es sich um einen längerfristigen Trend, der schon vor Trumps Zollankündigungen im April eingesetzt hatte. Tatsächlich hatte sich dieser Trend, der vom gesamten Regierungsapparat der USA – Republikanern wie auch Demokraten – und einigen Verbündeten der USA unterstützt wird, bereits unter der Biden-Administration beschleunigt. So einigten sich die USA im Jahr 2023 mit den Niederlanden und Japan auf eine Beschränkung der Exporte von Anlagen für die Halbleiterfertigung nach China, und im April verhängte die US-Regierung Exportkontrollen für den H20-Chip von Nvidia nach China.

Wir erwarten Verschiebungen bei den Kapital- und Handelsflüssen. Unter anderem dürfte es in Folge der Neuordnung von Lieferketten durch Unternehmen zu einer schnelleren Verlagerung von ausländischen Investitionen aus China in andere Länder der Region kommen. Bislang haben davon Indien und Vietnam profitiert. Die Trump-Regierung strebt jedoch eine Rückverlagerung von Produktionskapazitäten in die USA an. Daher bleibt abzuwarten, wie es hier weitergeht.

Was wir von den Unternehmen hören

Wir treffen uns regelmäßig mit Unternehmen, und die Führungskräfte, mit denen wir zuletzt gesprochen haben, waren recht optimistisch – selbst in Unternehmen, die von Zöllen betroffen sind. In vielen Fällen sind diese Unternehmen in Produktsegmenten mit nur sehr wenigen Wettbewerbern tätig, sodass ihre Kunden keine alternativen Lieferanten haben, auf die sie zurückgreifen könnten. Beispiele sind die asiatischen Technologieunternehmen, die die US-Tech-Giganten, die sogenannten „Magnificent Seven“ (Apple, Microsoft, Alphabet & Co.), beliefern. Die Unternehmen, mit denen wir sprechen, gehen davon aus, höhere Kosten durch Zölle weitgehend an ihre Kunden und damit letztlich an die Endverbraucher weitergeben zu können.

Höhere Preise können die Nachfrage dämpfen, aber die meisten Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben, zeigten sich optimistisch in Bezug auf ihr Umsatz- und Gewinnwachstum. Ein positives Gegengewicht zur Zollunsicherheit der letzten Monate war der niedrigere Ölpreis. In einer Region, die einen Großteil ihrer Energie importiert, sind dadurch die Inputkosten für Unternehmen gesunken.

Wir investieren bevorzugt in Qualitätsunternehmen mit starken Bilanzen, die kurzfristige Marktschwankungen gut verkraften können. Wir sind davon überzeugt, dass Phasen der Marktvolatilität – von denen wir im Laufe der Jahre viele erlebt haben – besonders deutlich machen, wie wichtig es ist, ein breit diversifiziertes Anlageportfolio zu haben, das in sehr unterschiedlichen Szenarien gute Ergebnisse erzielen kann. Deshalb setzen wir auf eine Mischung aus wachstumsstärkeren Positionen wie Technologiefirmen und defensiveren Positionen einschließlich Unternehmen , die eher auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind und weniger mit dem Konjunkturzyklus korrelieren.

Wir bleiben konstruktiv, da wir in Zeiten einer Neuordnung der globalen Handelsbeziehungen und Anlagestrategien weiterhin gute potenzielle Anlagemöglichkeiten in Asien sehen. 

Fondsspezifische Risiken

  • Währungsrisiko – Der Fonds kann in verschiedenen Währungen engagiert sein; Wechselkursschwankungen können dazu führen, dass der Wert der Anlagen sowohl steigt als auch fällt.
  • Preisrisiko – Preisschwankungen bei finanziellen Vermögenswerten bedeuten, dass der Wert von Vermögenswerten sowohl fallen als auch steigen kann, wobei sich dieses Risiko in der Regel unter volatileren Marktbedingungen verstärkt.
  • Schwellenländerrisiko – Schwellenländer sind im Vergleich zu Industrieländern potenziell mit einem höheren politischen Risiko und einem geringeren Grad an Rechtsschutz verbunden. Diese Eigenschaften können sich negativ auf die Preise von Vermögenswerten auswirken.
  • Marktkonzentrationsrisiko (geografische Region/Land) – Investitionen in ein bestimmtes Land oder eine bestimmte geografische Region können dazu führen, dass der Wert dieser Anlage im Vergleich zu Anlagen, deren Schwerpunkt eher auf der globalen Ebene liegt, stärker steigt oder fällt.
  • Marktkonzentrationsrisiko (Einzeltitel) – Der Fonds hält eine relativ geringe Anzahl verschiedener Titel und ist daher möglicherweise einem größeren Risiko einer Underperformance eines bestimmten Unternehmens oder einer bestimmten Gruppe von Unternehmen ausgesetzt im Vergleich zu einem Portfolio, dass in eine größere Anzahl an Titeln anlegt.
  • Derivaterisiko – Der Fonds kann Derivate zur Reduzierung der Kosten und/oder des Gesamtrisikos des Fonds verwenden (auch bekannt als effizientes Portfoliomanagement oder „EPM“). Derivate sind mit einem gewissen Risiko verbunden; für die Zwecke des effizienten Portfoliomanagements sollten sie aber das Gesamtrisiko des Fonds nicht erhöhen.
  • Liquiditätsrisiko (allgemein) – Unter schwierigen Marktbedingungen gibt es möglicherweise nicht genügend Anleger, die bestimmte Anlagen kaufen und verkaufen. Dies kann sich auf den Wert des Fonds auswirken.
  • Risiko des Ausfalls einer Gegenpartei – Das Verlustrisiko aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei bei einem Derivatkontrakt oder einer Verwahrstelle, die die Vermögenswerte des Fonds verwahrt.
  • Gebühren aus dem Kapital – Die Gebühren des Fonds werden teilweise oder vollständig dem Kapital entnommen. Falls es im Fonds keinen ausreichenden Kapitalzuwachs gibt, kann dies zur Verminderung des Kapitals führen.

Nähere Erläuterungen zu Risiken entnehmen Sie bitte dem Abschnitt „Risikofaktoren“ der Basisinformationsblätter (BiB).

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